Förderschwerpunkte

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Was macht eigentlich eine Schulbegleitung?

Eine Schulbegleitung begleitet und unterstützt einen Schüler oder eine Schülerin mit besonderem Unterstützungsbedarf während des Schulalltags. Die genauen Aufgaben einer Schulbegleitung variieren und müssen abhängig vom Unterstützungsbedarf des Schülers oder der Schülerin individuell festgelegt werden. Ein Kind mit einer Lernschwäche braucht eine andere Form der Unterstützung als ein Kind, welches mit einer Körperbehinderung lebt. Ziel ist es jedem Kind unabhängig des Unterstützungsbedarfs die Teilhabe am Unterricht sowohl an Regelschulen als auch an Förderschulen zu ermöglichen.

 

Welche unterschiedlichen Förderschwerpunkte gibt es?

Viele Schülerinnen und Schüler, die durch eine Schulbegleitung unterstützt werden, haben einen sonderpädagogischen Förderbedarf. Dieser wurde im Rahmen eines Verfahrens zur Feststellung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs (kurz AO-SF) festgestellt. Es gibt mehrere sonderpädagogische Förderschwerpunkte, die im Einzelnen unterschiedliche Besonderheiten und Herausforderungen aufweisen. Im Allgemeinen wird zwischen 8 Förderschwerpunkten unterschieden: Lernen, soziale und emotionale Entwicklung, Sprache, geistige Entwicklung, körperliche und motorische Entwicklung, Sehen, Hören und Kranke. Häufig wird zusätzlich auch Autismus als gesonderter Förderschwerpunkt angeführt.

 

Was bedeuten diese Förderschwerpunkte und was muss hierbei besonders berücksichtigt werden?

 

Lernen

Schülerinnen und Schüler mit einer Lernbehinderung haben Schwierigkeiten beim Erlernen grundlegender Fähigkeiten wie Lesen, Schreiben oder Rechnen. Hier ist es besonders wichtig, individuelle Lernziele und -methoden zu entwickeln, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Schülers oder der Schülerin abgestimmt sind.

Soziale und emotionale Entwicklung

Schülerinnen und Schüler mit diesem Förderbedarf zeigen in der Regel besondere Bedarfe im Bereich der sozialen und emotionalen Kompetenz. Dies können z. B. Hyperaktivität, Unkonzentriertheit, Probleme im Regel- und Konflikteverhalten oder eine fehlende Impulskontrolle sein. Aber auch sehr ruhige zurückhaltende Schüler, die sich nicht trauen sich zu äußern und Kontakte einzugehen, können den Förderbedarf bekommen. Schulbegleitung sollte bei der Förderung von Schülern mit sozialen und emotionalen Schwierigkeiten auf individuelle Bedürfnisse, Empathie, positive Verstärkung, Förderung von sozialen Fähigkeiten und der Stärkung der Selbstregulierung achten. Der Ausbau des Selbstbewusstseins steht oft im Mittelpunkt.

Sprache

Schülerinnen und Schüler mit Sprach- und Kommunikationsbeeinträchtigungen haben Schwierigkeiten bei der Verständigung und der Sprachentwicklung. Dies kann das Sprachverstehen, den Sprachausdruck, das Sprechen selbst als auch den Schriftspracherwerb beeinflussen. Dadurch können die Kinder nicht nur in ihrer Kommunikation, sondern sekundär auch im Lernen und ihrem Verhalten beeinträchtigt sein. Die Förderung der Kommunikationsfähigkeit des Kindes steht im Vordergrund. Dazu gehört sowohl die Förderung der Sprachproduktion als auch der Sprachverarbeitung.

Geistige Entwicklung

Schülerinnen und Schüler mit einer geistigen Beeinträchtigung haben Schwierigkeiten beim Verstehen und Anwenden von Wissen. Es ist wichtig, dass ein besonderes Augenmerk auf die Förderung der Alltagskompetenzen, der Mobilität oder der sozialen Fähigkeiten gelegt wird. Welche dieser Fähigkeiten am meisten gefördert werden sollte, hängt individuell von dem Kind ab, einige brauchen vermehrt Unterstützung bei der Entwicklung der Kommunikation, wohingegen andere eher bei einer selbstständigen Lebensführung unterstützt werden müssen.

Körperliche und motorische Entwicklung

Schülerinnen und Schüler mit körperlichen und motorischen Beeinträchtigungen haben Schwierigkeiten bei der Mobilität, der Koordination, der Feinmotorik, der Kommunikation und/oder auch im lebenspraktischen Bereich. Abhängig von der Art dieser Einschränkung haben Kinder unterschiedliche Herausforderungen im Schulalltag zu meistern. Hierbei ist es besonders wichtig, eine barrierefreie Umgebung zu schaffen und dem Kind je nach Beeinträchtigung individuelle Hilfestellung aber auch die größtmögliche Selbstständigkeit zu geben. Schulbegleitungen sollten ein Augenmerk darauf richten, dass die Schülerinnen und die Schüler ihre Selbstwirksamkeit im Rahmen der Möglichkeiten erleben können.

Sehen

Schülerinnen und Schüler mit einer Sehbehinderung sind unterschiedlich stark in ihrem Sehvermögen eingeschränkt. Dies kann von einer schweren Sehbeeinträchtigung bis hin zur Blindheit reichen. Die individuelle Förderung für Kinder mit Förderbedarf Sehen beinhaltet unter anderem Hilfestellung in der Orientierung, Wahrnehmung und Nutzung von Hilfsmitteln.

Hören

Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Hören sind in ihrem Hörvermögen eingeschränkt. Diese Einschränkungen können von einer Schwerhörigkeit bis zum völligen Verlust des Hörvermögens ausgeprägt sein. Auch Einschränkungen in der Wahrnehmungsverarbeitung sind möglich. Diese Einschränkung beeinflusst nicht nur das Hören selbst, sondern es hat auch Auswirkungen auf die allgemeine und sprachliche Entwicklung des Kindes. Hierbei kann das Kind beispielsweise mit dem Einsatz visualisierender Hilfsmittel unterstützt werden.

Kranke

Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Kranke haben häufig und schwere körperliche und psychische Erkrankungen. Diese sorgen dafür, dass eine regelmäßige Teilnahme am Unterricht nicht gewährleistet werden kann und oftmals lange Fehlzeiten von Wochen bis hin zu Monaten entstehen. Durch diese veränderten Lerngegebenheiten entstehen oft Defizite, die mit Zielen, Inhalten, Lernorganisation, Methoden und Medien angepasst an diesen besonderen Förderbedarf ausgeglichen werden müssen.

Autismus

Schülerinnen und Schüler aus dem Autismus-Spektrum haben häufig großen Unterstützungsbedarf im Bereich der sozialen Kompetenz, der Wahrnehmung und der Kommunikation. Die Begleitung von Schülern aus dem Autismus-Spektrum erfordert eine Anpassung an die individuellen Bedarfe und das Verstehen der Besonderheiten. Unterstützung durch Visualisierung, klare Strukturierung des Unterrichts und Reduzierung von sensorischen Reizen stehen im Mittelpunkt. Oft wird Unterstützung in sozialen Situationen benötigt. Hier ist Empathie, Verständnis, Erklärung und Vermittlung erforderlich.

 

Förderschwerpunkte treten oft nicht einzeln, sondern in Kombination auf oder bedingen einander. Ein Kind, welches in den Förderschwerpunkt "Hören" hat, zeigt z. B. bedingt durch die Einschränkungen des Hörvermögens und dem dadurch erschwerten Spracherwerb häufig Schwierigkeiten und damit erhöhten Unterstützungsbedarf in seiner sprachlichen oder sozialen Entwicklung.

 

Sonderpädagog:innen erstellen individuelle Förderpläne, die auf die spezifischen Bedürfnisse des Schülers oder der Schülerin abgestimmt sind. Dabei werden die Stärken und Interessen des Schülers oder der Schülerin genauso berücksichtigt, wie die Schwierigkeiten und Herausforderungen. Eine enge Zusammenarbeit des Netzwerkes (Eltern, Fachkräften aus dem pädagogischen und therapeutischen Bereich, Schulbegleitungen, Träger und Kostenträger) ist gewinnbringend und unerlässlich. 

 

 

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