Beziehungskompetenz

  

Vertrautheit

… meint eine enge persönliche Bindung zwischen Schulbegleitung und ihr anvertrauten Schüler:in. Wichtig ist es dabei immer authentisch zu sein, Nähe zu zulassen, ohne dabei die eigene Professionalität aufzugeben

Vertrauen aufbauen

… Sich fallen lassen zu können, ist etwas, was wir uns im Leben in der Regel alle wüschen. Das können wir erst dann, wenn wir gelernt haben zu vertrauen.

 

Empathie

… Ohne Empathie lässt sich keine gute und nachhaltige Beziehung aufbauen. Begegnen Sie insbesondere den Kindern und Jugendlichen mit Unterstützungsbedarf mit viel Verständnis.

Toleranz leben

... Homogene Klassen gehören der Vergangenheit an. Inklusive Welt ist bunt, divers, aufregend, real und stellt unser Toleranzverständnis immer wieder auf die Probe. Es läuft nicht immer alles nach deiner Vorstellung. Streng dich also an, es lohnt sich.

Echtes Interesse

… Lass dich auf deine:n Schüler:in ein. Aufrichtiges Interesse zu zeigen, geht über den Unterrichtsstoff hinaus. Bleibe mit deinen Schüler:innen im Gespräch, das kann die persönliche Beziehung stärken und sich positiv auf die Zusammenarbeit auswirken.

Respekt

... Respekt zu zeigen, heißt, den Wert der anderen Person anzuerkennen. In der Geht es um Leistungen. In Ordnung, haben wir verstanden. Aber trifft das auch bei Schüler:innen mit Unterstützungsbedarf? Wird der Wert einer Person ausschließlich an ihrer Leistung gemessen?

 

Die Verantwortung für den Beziehungsaufbau liegt immer bei Erwachsenen und nicht bei Kindern und Jugendlichen. Als erwachsene Person in der Rolle der Schulbegleitung bist du für die Qualität der Beziehung verantwortlich. Du hast es in der Hand, diese zu verbessern. Natürlich gelingt es bei manchen leichter als bei anderen. Gerade bei Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten ist die Suche nach den offenen Kommunikationskanälen anfangs immer etwas mühsam und erfordert mehr Einsatz. Aber genau darum geht es: Einen guten Draht zu deinem Schützling aufzubauen und ihm/ihr den Weg in die Gemeinschaft des Klassenverbandes zu ermöglichen, dem Lernprogramm zu folgen und die eigenen schulischen Ziele zu erreichen. Wenn du es also geschafft hast, dafür zu sorgen, dass sich dein Schützling bei dir sicher und geborgen fühlt, dann befindest du dich auf dem besten Weg. Zum Beziehungsaufbau gehört, dass einem der/die andere wichtig ist, man sein/ihr Verhalten ernst nimmt, seine/ihre Gefühle respektiert und seine/ihre Persönlichkeit als wertvoll erachtet. Diese Arbeit verlangt auch, dass du dich auf die persönlichen Bedürfnisse deines Schützlings einlässt, darum bemüht bist, Vertrauen herzustellen und persönliche Sichtweisen auszutauschen.

 

DAS IST DIE SAB.RUHR

Die SAB.Ruhr ist ein Fachdienst für Teilhabemanagement. Wir begleiten Menschen mit Unterstützungsbedarf bei der Überwindung von alltäglichen Barrieren und setzen uns für eine inklusive Schullandschaft ein. Das Unternehmen wurde im Jahr 1998 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem Dienstleister mit dem Schwerpunkten: Schulbegleitung, persönliche Assistenz für Menschen mit Handicaps, Eltern- Arbeits- sowie Studienassistenz. Alle diese Begriffe werden heute unter dem Oberbegriff Teilhabemanagement zusammengefasst. Bei den Kostenträgern (Städte und Kommunen) genießen wir einen sehr guten Ruf und gelten als Dienst mit Qualität. Die SAB.Ruhr wächst seit Firmenstart jährlich weit überdurchschnittlich. Deshalb werden ständig neue Mitarbeiter gesucht, die Teil der Erfolgsgeschichte werden möchten.

Vertrauen aufbauen

Vertrauen ist die Basis für eine effektive Zusammenarbeit zwischen Schüler:in und Schulbegleitung. Deswegen ist es deine erste Aufgabe, Vertrauen zwischen euch aufzubauen. Wenn dein:e Schüler:in verinnerlicht hat, dass du sein/ihr Bestes möchtest, dass er/sie sich auf dich verlassen kann, dass du ihm/ihr zur Seite stehst, dann wird das euren Schulalltag erheblich erleichtern. Dein:e Schüler:in wird deine Aufforderungen und Hilfestellungen leichter annehmen können. Er/sie wird von sich aus bei Bedarf Hilfe bei dir suchen. Stress wird reduziert, da er/sie weiß, da ist noch jemand, der aufpasst. Das Aufpassen kann im laufenden Unterricht sein, auf dem Pausenhof, bei Konflikten sowie bei der Kommunikation mit dem Lehrpersonal und Mitschüler:innen.  Und ggf. kann dein:e Schüler:in auch mit eigenen Sorgen und Nöten zu dir kommen. Das Ergebnis: Dein:e Schüler:in kann sich fallen lassen. Sich Fallenlassen ist das, was wir im Alltag suchen und was wir brauchen. Doch das können wir nur, wenn wir vertrauen.

 

Empathie

Oft verstehen wir die Verhaltensweisen unserer Schüler:innen nicht auf den ersten Blick. Durch spontane Reaktionen fühlt sich dein:e Schüler:in in der Folge unverstanden. Versuche dich einzufühlen, zeige Empathie und du wirst schnell merken, wie das hilft. Empathie bedeutet, Gedanken und Gefühle bei einer anderen Person zu erkennen, diese zu verstehen und nachempfinden zu können. Je besser du deinen Schützling kennst, desto leichter wird dir das fallen. Achte auf die Körpersprache, diese wird oft unbewusst eingesetzt, zeigt aber vielleicht gerade deshalb auch deutliche Signale. Je mehr du mit ihm/ihr sprichst, desto besser wirst du ihn/sie verstehen. Informiere dich über die Beeinträchtigung, dann fällt es dir leichter, bestimmte Verhaltensweisen zu verstehen. Je empathischer du bist, desto eher erkennest du sich anbahnende Krisen, kannst diese entschärfen und Sicherheit vermitteln. Einer guten Beziehung steht dann nichts mehr im Weg.

 

Toleranz leben

Homogene Klassen gehören der Vergangenheit an. Inklusive Welt ist bunt, divers, aufregend, real und stellt unser Toleranzverständnis immer wieder auf die Probe. Möchtest nicht auch du angenommen werden, wie du bist – unabhängig von deiner Herkunft, deiner Religion, deinem Geschlecht, deinen Stärken, Schwächen und Besonderheiten? Dein:e Schüler:in wünscht sich genau das Gleiche. Wenn du ihn/sie nimmst, wie er/sie ist und sein/ihr „so sein“ anerkennst und nicht in Frage stellst, wird das eurer Beziehung guttun. Zusätzlich wird es dein Leben bereichern. Sei tolerant und offen, es lohnt sich.

 

Echtes Interesse

Hast du schon einmal mit jemandem viel Zeit verbracht, der nur seine Arbeit macht, das Nötigste mit dir spricht, keine Fragen stellt und sich für dich als Mensch scheinbar nicht interessiert? Kein gutes Gefühl, oder? Deswegen zeige deinem Schützling, dass dir sein/ihr Wohl am Herzen liegt, dass du dich für ihn/sie interessierst. Der einfachste Weg dazu ist, zuzuhören und miteinander zu sprechen. Starte mit einer einfachen Frage in euren gemeinsamen Schultag: „Wie geht es dir?“ Nutze diese Frage aber nicht nur als Floskel und banalen Small Talk. Warte die Antwort ab und gehe darauf ein. Biete auch mal alternative Antworten oder hinterfrage, wenn du den Eindruck hast, dass die Antwort „gut“ nur kommt, weil sie erwartet wird. Aufrichtiges Interesse an der dir anvertrauten Person hilft dabei, eure Beziehung zu stärken.

 

Respekt

Respekt zu zeigen, heißt, den Wert der anderen Person anzuerkennen. In der Schule stehen dabei meist die Leistungen im Vordergrund. Für gute Beiträge, gute Ausarbeitungen und gute Klassenarbeiten erhält man Respekt, Anerkennung und im Ergebnis gute Noten. Dabei zeichnet einen Menschen viel mehr aus als nur seine schulischen Leistungen. Gerade Schüler:innen mit besonderen Bedarfen bringen jeden Tag Höchstleistungen bei der Bewältigung des Schulalltags. Ein Schüler schafft es, sich immer wieder über kurze Spannen zu konzentrieren. Ein anderer lernt, Provokationen aus dem Weg zu gehen. Eine Schülerin aus dem Autismus Spektrum bewältig alle vorhandenen Reize, die ohne Reizfilter auf sie treffen.  Erkennst du als Schulbegleiter:in diese Leistungen an und zollst deinem Schützling Respekt für das, was er/sie Tag für Tag leistet, wird er/sie gestärkt mit dir an der Seite auch in die nächsten Schultage gehen.

 

Beziehungsarbeit

Keine Beziehung ist statisch. Schüler:innen werden älter, sie verändern sich im Laufe der Begleitung. Sie werden selbstständiger und unabhängiger. Du gehst mehr auf Distanz, ziehst dich zurück. Manchmal durchlaufen Schüler:innen aber auch Krisen. Sie werden durch familiäre Situationen, Krankheiten, gesellschaftliche oder politische Ereignisse aus der Bahn geworfen.  Dein:e Schüler:in wird unsicherer, entwickelt Ängste. Plötzlich ist wieder mehr Nähe nötig. Du hast die Möglichkeit solche Situationen im schulischen Rahmen aufzufangen und Sicherheit zu geben. Sei gut im Beobachten: Wie viel Nähe ist nötig, wie viel Distanz ist möglich?

 

Eigenständigkeit akzeptieren und unterstützen

Du bist nicht der Freund deines Schützlings, sondern seine/ihre Begleitung, seine/ihre Vertrauens- und Bezugsperson. Gib deinem/deiner Schüler:in die nötige und mögliche Freiheit, Eigenständigkeit und Selbstständigkeit. Schenke ihm/ihr Vertrauen in seine/ihre eigenen Fähigkeiten! Oft fehlt genau dies den Kindern und Jugendlichen, die wir betreuen. Vielleicht hat auch dein Schützling die Erfahrung gemacht, dass ihm/ihr vieles abgenommen wurde. Gerade im stressigen Schulalltag geht es so schneller und reibungsloser. Die Folge aber ist, dass dein:e Schüler:in unselbstständig wird und wenig Selbstvertrauen hat. Dies kann zu einem Teufelskreis werden. Zeigst du aber, dass du ihm/ihr vertraust und zutraust, Dinge allein zu machen, unterstützt du die individuelle Selbstständigkeit und stärkst damit auch eure Beziehung.

 


 

Tipps zur praktischen Umsetzung

  • Biete Konstanz und Zuverlässigkeit
  • Schaffe klare Strukturen und Regeln
  • Erkenne die Stärken, hebe sie hervor und stärke sie
  • Nimm die Interessen und Fähigkeiten deines Schützlings wahr und setze sie gezielt ein, z. B., um Vertrauen aufzubauen, Motivation zu wecken und eine gemeinsame Ebene zu schaffen
  • Höre deinem/deiner Schüler:in zu und nimm ihn/sie ernst
  • Nimm auch die kleinsten Fortschritte wahr, erkenne sie an und gib Feedback
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